Guter Mond, du gehst so stille durch die Abendwolken
hin,
deines Schöpfers weiser Wille hieß auf jener Bahn
dich ziehn,
leuchte freundlich jedem Müden in das stille
Kämmerlein,
und dein Schimmer gieße Frieden ins bedrängte Herz
hinein.
Guter Mond, o gieße Frieden in das arme
Menschenherz.
wende von dem Schmerz hienieden uns're Seele
himmelwärts,
mild und freundlich schaust du nieder von des
Himmels blauem Zelt,
und es tönen unsre Lieder Hell hinauf zum Herrn der
Welt.
Guter Mond, du wandelst leise an dem blauen
Himmelszelt,
wo dich Gott zu seinem Preise hat als Leuchte
hingestellt,
blicke traulich zu uns nieder durch die Nacht aufs
Erdenrund,
als ein treuer Menschenhüter tust du Gottes Liebe
kund.
Guter Mond, du gehst so stille In den Abendwolken
hin,
bist so ruhig, und ich fühle, dass ich ohne Ruhe
bin,
traurig folgen meine Blicke deiner stillen, heitern
Bahn,
o wie hart ist mein Geschicke, dass ich dir nicht
folgen kann.
Guter Mond, so sanft und milde glänzest du im
Sternenmeer,
wallest in dem Lichtgefilde hehr und feierlich
einher.
Menschentröster, Gottesbote, der auf Friedenswolken
thront,
zu dem schönsten Morgenrote führst du uns, o guter
Mond
Guter Mond, dir will ich's sagen, was mein banges
Herze kränkt,
und an wen mit bittren Klagen die betrübte Seele
denkt.
guter Mond, du kannst es wissen, weil du so
verschwiegen bist,
warum meine Tränen fließen und mein Herz so traurig
ist.
Ach, dass auch in uns're Herzen Himmelsruhe zöge
ein,
dass wir immer frei von Schmerzen, Stets zufrieden
möchten sein,
sanft umströmet uns dein Schimmer, klarer milder
Mondenschein,
Menschenherz, o dass du immer wärst wie dieses Licht
so rein. |